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Bearbeiten von „Briloner Eisenberg“
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Die auf dem Nordwestflügel des "Ostsauerländer Hauptsattels" gelegene Grube "Briloner Eisenberg" gehört zum "Sauerländer Eisenerzbezirk", welcher sich auf der Fläche Olsberg-Marsberg-Adorf erstreckt. Sie befindet sich in unmittelbarer Nähe einer großen Bruchlinie, der "Altenbürener Störung", und ist die westlichste einer Vielzahl von Gruben, deren Gestein an den Hauptgrünsteinzug gebunden und durch Vulkanismus des oberen Mitteldevon vor ca. 375 Mio. Jahre entstanden ist. Die Mächtigkeit der Eisensteinmittel schwankt zwischen 1 und 20 m (durchschnittlich 5 – 6 m), die West-Ost-Ausdehnung beträgt bis zu 800 m. Das Gestein enthält dabei bis zu beachtlichen 35 % Eisen (Fe). Die Abbauwürdigkeit der Erzmittel nimmt von Westen nach Osten zu, da im westlichen Teil kieselige und im östlichen kalkige Eisenerze vorherrschen. | Die auf dem Nordwestflügel des "Ostsauerländer Hauptsattels" gelegene Grube "Briloner Eisenberg" gehört zum "Sauerländer Eisenerzbezirk", welcher sich auf der Fläche Olsberg-Marsberg-Adorf erstreckt. Sie befindet sich in unmittelbarer Nähe einer großen Bruchlinie, der "Altenbürener Störung", und ist die westlichste einer Vielzahl von Gruben, deren Gestein an den Hauptgrünsteinzug gebunden und durch Vulkanismus des oberen Mitteldevon vor ca. 375 Mio. Jahre entstanden ist. Die Mächtigkeit der Eisensteinmittel schwankt zwischen 1 und 20 m (durchschnittlich 5 – 6 m), die West-Ost-Ausdehnung beträgt bis zu 800 m. Das Gestein enthält dabei bis zu beachtlichen 35 % Eisen (Fe). Die Abbauwürdigkeit der Erzmittel nimmt von Westen nach Osten zu, da im westlichen Teil kieselige und im östlichen kalkige Eisenerze vorherrschen. | ||
− | =='''Geschichte'''== | + | == '''Geschichte''' == |
− | Die bergmännische Ausbeutung begann auf dem Gipfelkamm des 606 m hohen "Briloner Eisenberges" im Tagebau, vermutlich schon in vorchristlicher Zeit. | + | |
− | In muldenartigen Löchern den sogenannten [http://de.wikipedia.org/wiki/Pinge Pingen ] wurde das Erz abgebaut. | + | Die bergmännische Ausbeutung begann auf dem Gipfelkamm des 606 m hohen "Briloner Eisenberges" im Tagebau, vermutlich schon in vorchristlicher Zeit.<br>In muldenartigen Löchern den sogenannten [http://de.wikipedia.org/wiki/Pinge Pingen ]wurde das Erz abgebaut. Erstmalig erwähnt wird der "Briloner Eisenberg" im Jahre 1350. Das geförderte Erz wurde zunächst in der Nähe des Fundortes in sogenannten Rennöfen verhüttet. Später verlagerte man die Erzverarbeitung in die Täler.<br>Dem Pingen-Abbau auf den Höhen folgte die Förderung durch kleinere Schächte, bei denen das Eisenerz mittels Haspeln in Körben an die Oberfläche gebracht wurde. Danach wurden dann Stollen in den Berg vorangetrieben. <br> |
− | Erstmalig erwähnt wird der "Briloner Eisenberg" im Jahre 1350. Das geförderte Erz wurde zunächst in der Nähe des Fundortes in sogenannten Rennöfen verhüttet. Später verlagerte man die Erzverarbeitung in die Täler. | ||
− | Dem Pingen-Abbau auf den Höhen folgte die Förderung durch kleinere Schächte, bei denen das Eisenerz mittels Haspeln in Körben an die Oberfläche gebracht wurde. Danach wurden dann Stollen in den Berg vorangetrieben. | ||
Am Südhang des "Briloner Eisenberges" wurden im 18. Jahrhundert insgesamt 4 Stollen aufgefahren, die eine bessere Förderung ermöglichten. | Am Südhang des "Briloner Eisenberges" wurden im 18. Jahrhundert insgesamt 4 Stollen aufgefahren, die eine bessere Förderung ermöglichten. | ||
− | [[Kirschbaum Stollen|Kirschbaumstollen]]1716 – 1723 | + | [[Kirschbaum Stollen|Kirschbaumstollen]]: 1716 – 1723<br>[[Allerheiligen Stollen|Allerheiligen-Stollen]]: 1732 – 1739<br>[[Philippstollen|Philipp-Stollen]]: 1749 – 1754<br>[[Maxstollen|Max-Stollen:]] 1780 – 1794 |
− | + | Der [[Alter Stollen|alte Stollen]] (Saalborner Stöllchen) scheint nach der Öffnung durch Mitarbeiter des Bergbaumuseums Bochum aus dem 17. Jahrhundert zu stammen. | |
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− | Der [[Alter Stollen|alte Stollen]] (Saalborner Stöllchen) scheint nach der Öffnung durch Mitarbeiter des Bergbaumuseums Bochum aus dem 17. Jahrhundert zu stammen. | ||
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Durch diese horizontalen Strecken gelangten die Bergleute wesentlich besser an die mächtigen Erzlinsen im Innern des Berges. Als Gewerken (= Betreiber) der Stollen waren Unternehmer- und Kaufmannsfamilien aus Brilon und Olsberg seit dem 16. Jahrhundert aktiv. | Durch diese horizontalen Strecken gelangten die Bergleute wesentlich besser an die mächtigen Erzlinsen im Innern des Berges. Als Gewerken (= Betreiber) der Stollen waren Unternehmer- und Kaufmannsfamilien aus Brilon und Olsberg seit dem 16. Jahrhundert aktiv. | ||
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− | + | 1818 wird durch das preussische Oberbergamt der Konsolidierung aller Gruben auf dm Eisenberg zugestimmt. Es entsteht die Gewerkschaft Briloner Eisenberg, der auch die Olsberger Hütte und die Hoppecker Hütte angehört. Es erfolgt eine Aufteilung der Anteile in 128 [http://de.wikipedia.org/wiki/Kux Kuxen].<br> | |
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− | + | '''Die Aufteilung der Kuxen war wie folgt:''' | |
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− | + | *Eheleute Gewerken Richard Adolph Unkraut und Regina geb. Kropff zu Brilon 31 Kuxen | |
+ | *Eheleute Ludwig Padberg und Friedrike geb. Kropff zu Olsberg 3 Kuxen | ||
+ | *Ehefrau Friedrich Eberius, Theresia geb. Kropff zu Cöln 3 Kuxen | ||
+ | *Die minderjährigen Geschwister Gustav Lex zu Werl und Maria Elisabeth Friederike 3 Kuxen | ||
+ | *Eheleute Gewerken Theodor Ulrich und Charlotte geb. Hartmann zu Bredelar 12 Kuxen | ||
+ | *Gewerke Wilhelm Hammacher junioor zu Warstein 11 Kuxen | ||
+ | *Kaufmann Johann Dietrich Epping zu Lippstadt 17 Kuxen | ||
+ | *Die Inhaber der Eisenhüttengewerkschaft zu Olsberg Firma Gebr. Kropff und Unkraut 7 Kuxen | ||
+ | *Friedrich Kropff zu Olsberg 36 Kuxen | ||
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+ | '''Am 23.06.1879 ist die verteilung der Kuxen wie folgt:''' | ||
− | + | *Warsteiner Gruben- und Hüttenverein 11 Kuxen | |
+ | *Witwe Comerzienrath Johann Dietrich Epping geb. Koch in Lippstadt 103 Kuxen | ||
+ | *Westfälischer Grubenverein auf [http://de.wikipedia.org/wiki/Zeche_Hansa Zeche Hansa] bei Dortmund 12 Kuxen | ||
+ | <br>Nach der Blütezeit Ende des 19. Jahrhunderts gingen die Förderzahlen zurück, obwohl noch Vorräte vorhanden waren. | ||
− | + | Am 31. Juli 1916 meldet der Betriebsführer Wilhelm Müller aus Altenbüren an das Königlich Preussische Bergrevier in Arnsberg, dass am 15. Juli 1916 der Grubenbetrieb der Grube Briloner Eisenberg eingestellt wurde. Er meldete weiterhin, dass noch 3 Mann beschäftigt beschäftigt waren und zwei Mann noch weitere 19 Tage mit dem Abbau der Maschinen beschäftigt sind. Er selbst sei zum 01. August 1916 zum Militär eingezogen.<br> | |
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− | + | Nach dem 1. Weltkrieg scheint die Förderung wieder aufgenommen worden zu sein. Die Abbaurechte scheinen auf Firma Friedrich Michel aus Hagen übergegangen zu sein. So meldete er am 24. Januar 1924 an das Königlich Preussische Bergrevier in Arnsberg, dass er am 15. Januar den Betrieb auf Grube Briloner Eisenberg eingestellt hätte. Eine Wiederaufnahme des Betriebes erfolgte durch Meldung von Friedrich Michel an das Bergrevier am 10. August 1924. Es wurde gemeldet, dass 3 Arbeiter unter Leitung von Wilhelm Müller aus Altenbüren beschäftigt sind. Der Betrieb scheint allerdings nicht lange aufrecht erhalten worden zu sein. | |
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== '''Die Stollen am Eisenberg als Winterquartier für Fledermäuse''' == | == '''Die Stollen am Eisenberg als Winterquartier für Fledermäuse''' == | ||
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[http://www.olsbergwiki.de/Datei:Betheiligung_der_einzeln_Gewerken_an_H%C3%BCtten,_H%C3%A4mmern,_Gruben_1854.pdf '''Anton Unkraut''', Betheiligung der einzeln Gewerken an Hütten, Hämmern, Gruben, Brilon 1854]<br> | [http://www.olsbergwiki.de/Datei:Betheiligung_der_einzeln_Gewerken_an_H%C3%BCtten,_H%C3%A4mmern,_Gruben_1854.pdf '''Anton Unkraut''', Betheiligung der einzeln Gewerken an Hütten, Hämmern, Gruben, Brilon 1854]<br> | ||
− | =='''Weblinks'''== | + | == '''Weblinks''' == |
− | * [http://de.wikipedia.org/wiki/Eisenberg_(Briloner_H%C3%B6hen) http://de.wikipedia.org/wiki/Eisenberg_(Briloner_Höhen)] | + | *[http://de.wikipedia.org/wiki/Eisenberg_(Briloner_H%C3%B6hen) http://de.wikipedia.org/wiki/Eisenberg_(Briloner_Höhen)] |
− | * [http://de.wikipedia.org/wiki/Grube_Eisenberg http://de.wikipedia.org/wiki/Grube_Eisenberg] | + | *[http://de.wikipedia.org/wiki/Grube_Eisenberg http://de.wikipedia.org/wiki/Grube_Eisenberg] |
− | * [http://www.philippstollen.de/ http://www.philippstollen.de] | + | *[http://www.philippstollen.de/ http://www.philippstollen.de] |
− | * [http://www.lwl.org/westfaelische-geschichte/portal/Internet/finde/langDatensatz.php?urlID=4743&url_tabelle=tab_quelle http://www.lwl.org/westfaelische-geschichte/portal/Internet/finde/langDatensatz.php?urlID=4743&url_tabelle=tab_quelle] | + | *[http://www.lwl.org/westfaelische-geschichte/portal/Internet/finde/langDatensatz.php?urlID=4743&url_tabelle=tab_quelle http://www.lwl.org/westfaelische-geschichte/portal/Internet/finde/langDatensatz.php?urlID=4743&url_tabelle=tab_quelle] |
− | * [http://www.alterbergbau.com http://www.alterbergbau.com] | + | *[http://www.alterbergbau.com http://www.alterbergbau.com] |
− | * [http://www.olsberg-mittendrin.de/index.php?option=com_content&view=article&id=905:der-eisenberg--ein-ruhequartier-flederme&catid=13:akuelles&Itemid=38 Menke, Peter - Der Eisenberg ein Ruhequartier für Fledermäuse] | + | *[http://www.bgvr.org/aktivitaeten/fledermaeuse Fledermäuse in Bergwerken] |
+ | *[http://www.panoramio.com/photo/22353178 http://www.panoramio.com/photo/22353178] | ||
+ | *[http://www.olsberg-mittendrin.de/index.php?option=com_content&view=article&id=905:der-eisenberg--ein-ruhequartier-flederme&catid=13:akuelles&Itemid=38 Menke, Peter - Der Eisenberg ein Ruhequartier für Fledermäuse] | ||
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